Ich hatte das Vorrecht, im Juni 2016 das von der Stiftung „Hilfe für Menschen in Not“ unterstützte Alphabetisierungsprogramm für christlichen Mädchen und Frauen im Slum von Islamabad in Augenschein zu nehmen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass das Projekt meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat.
Natürlich konnte ich nicht alle Klassen besuchen, aber in den besuchten Kursen konnte ich mich davon überzeugen, dass nach vier Monaten Projektdauer etwa 90% der Schülerinnen bereits lesen.
In vielen muslimischen Ländern sind gerade Frauen und Mädchen vom Schulbesuch ferngehalten. Dies trifft noch mehr auf die christliche Minderheit in Pakistan zu. Auf Nachfrage erklärten die Frauen und Mädchen, dass sie entweder zu arm für Schuluniformen, Lehrmaterialien etc. waren oder aber zur Hilfe im Haushalt gebraucht wurden.
Die insgesamt etwa 100 Schülerinnen bekommen gegen eine geringe Teilnahmegebühr das Lehrmaterial kostenfrei. Neben der Alphabetisierung wird zusätzlich eine biblische Unterweisung gewährt, da viele von ihnen nur eine formelle Religionszugehörigkeit haben, jedoch keinerlei Bibelkenntnisse.
Großen Wert legen die Lehrerinnen auch auf die Gesundheits- und Hygienevorschriften, durch welche den Schülerinnen ein Grundwissen an die Hand zu geben wird, durch das Krankheiten, Epidemien und dergleichen vermieden werden können.
Trotz eines bescheidenen Monatslohns war das Engagement der Lehrerinnen vorbildlich, da sie eine starke christlich motivierte Dienstbereitschaft haben.
Angesichts dieser großen Not mag man argumentieren, dass es nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“ ist, und doch gefällt es Gott, geringe Anfänge zu gebrauchen zum Bau des Reiches Gottes (Sacharja 4,10).
Toni Wiedenmann
Hilfe für Menschen in Not
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Im Juni 2016 waren wir im Slum von Islamabad